1975

ALTO Computer von Xerox PARC:

  • Workstation mit lokalem Prozessor, Grafikdisplay, Maus

1981

Xerox STAR, der erste kommerzielle Personalcomputer, erscheint.

Nach vielen Jahren der Forschung im Xerox PARC (Palo Alto Research Center) wurden in diesem Produkt grundlegende Ideen für die Gestaltung der Benutzungsschnittstelle verwirklicht. Xerox hat hier auch als erster bewußt eine benutzerorientierte Entwicklung betrieben. Der Entwurf wurde in Prototypen und in vielen Iterationen mit Benutzern getestet und verbessert, ehe er auf den Markt kam. Alle Produktentwicklungen, die danach kamen, folgten mehr oder weniger diesem Beispiel.

Die Maschine wurde jedoch kein Erfolg. Vor allem war das System mit $ 15.000 zu teuer. Ein so aufwendiger Prozessor war aber für die grafische Datenverarbeitung notwendig. Außerdem verhinderte die proprietäre Architektur, daß von verschiedenen Seiten schnell eine größere Anzahl von Anwendungen bereitgestellt werden konnten.

Die von allen Anwendern hoch gelobte Benutzerfreundlichkeit beruhte vor allem auf der Verwirklichung folgender Prinzipien:

  • Der Benutzer arbeitete auf einer simulierten Schreibtischoberfläche.
  • Fenster, Menüs, Rollbalken, Auswahl durch Maus-Klick usw.
  • Alle Arbeitsvorgänge geschahen durch direkte Manipulation der abgebildeten Objekte. Zeigen und Auswählen statt Erinnern und Aufschreiben.
  • WYSIWYG: What You See is What You Get. Die Darstellung auf dem Bildschirm entsprach weitgehend dem zu erwartenden Output auf dem Drucker.
  • Hohe Konsistenz und Einfachheit aller Operationen im ganzen System.
  • Vernetzung durch Ethernet
  • Electronic Mail

Die interaktiven Anwendungen dringen nun immer weiter vor und erfassen eine ständig steigende Zahl von Menschen, die nicht ausgebildete Computerfachleute sind. Benutzerorganisationen fertigen Studien über die Zukunft der kommerziellen Datenverarbeitung an und formulieren ihre Forderungen:

  • The new users will not be data processing professionals. Rather, they will be professionals in other fields, manipulating information related to their work.
  • Of even more importance than the functions that are needed are their ease of use.
  • The system of tomorrow must be gracefull. This means that its facilities must be
    • consistent
    • integrated
    • robust
    • powerful
    • tailorable
    • easy-to-learn, and
    • easy-to-use.

(SHARE Inc., Report of the Interactive Systems Task Force (INTERSYS): Requirements for Systems 1985 - 1990)

Alan Kay und andere im Xerox PARC entwickeln in den siebziger Jahren die Programmiersprache SMALLTALK. Daniel H. H. Ingalls beschreibt in einem Aufsatz in der Zeitschrift Byte die psychologischen Grundlagen von SMALLTALK und damit gleichzeitig die des objektorientierten Programmierens überhaupt.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die arbeitspsychologischen Anforderungen der Benutzer, die vorhandenen technischen Entwicklungen und erprobten Gestaltungen von grafischen Benutzungsschnittstellen und schließlich die Forderungen der Benutzer verschafften der Software-Ergonomie jetzt einen großen Aufschwung. Alle führenden Hersteller von Datenverarbeitungsanlagen gründeten oder erweiterten Ergonomielabors. Tagungen zum Thema Software-Ergonomie wurden zahlreicher und waren seitdem gut besucht. Neue wissenschaftliche Zeitschriften erschienen.