1962

Die höheren Programmiersprachen FORTRAN und ALGOL existierten bereits und dienten vor allem Ingenieuren zu einer effizienteren Kommunikation mit dem Computer. Für kommerzielle Anwendungen stand COBOL zur Verfügung. Die Formulierung eines Algorithmus konnte mit diesen Sprachen nahe am Problem des Anwenders erfolgen. Der Erfolg dieses erleichterten Zugangs zum Computer gegenüber der Programmierung im maschinennahen ASSEMBLER kann vielleicht daran ermessen werden, daß noch heute eine unermeßlich Zahl von Programmen in diesen Sprachen existiert und gepflegt wird.

Die breiten kommerziellen Anwendungen folgten dieser Entwicklung aber nicht von heute auf morgen. 1961 bestand der Einführungskurs für neue Mitarbeiter der IBM Deutschland noch in Unterweisungen zur Stecktafelprogrammierung von Lochkartenmaschinen, und Fortran wurde nur in einem Anhang flüchtig erläutert. Auch FORTRAN-Programme mußten in Lochkarten übertragen werden, und diese Stapel von Lochkarten wurden zur Verarbeitung ins Rechenzentrum getragen.

Die Formulierung von APL in dem Buch "A Programming Language" von Kenneth E. Iverson stellte den ersten wirkungsvollen Schritt zu einer interaktiven Arbeitsweise mit dem Computer dar. 1966 hat IBM mit APL\360 diese Sprache implementiert. Obwohl APL eigentlich eine mathematische Sprache ist und für die Interaktion mit dem Computer nur Schreibmaschinenterminals zur Verfügung standen, haben nicht nur Mathematiker und Ingenieure diese Möglichkeit interaktiven, schnellen Arbeitens mit dem Computer ergriffen, sondern auch z.B. Produkt- und Marktplaner.

Voraussetzung für diese Anwendung einer interaktiven Arbeitsweise vom Arbeitsplatz aus war das in den sechziger Jahren eingeführte Timesharing.